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Baureihe 150 / Farbgebungen

Die Baureihe 150 war im Südwesten der Republik allgegenwärtig, was einerseits an der Beheimatung in Kornwestheim (zeitweise buchmäßig auch Stuttgart), andererseits an den Leistungen im Mineralölverkehr und später an denen im Schiebedienst auf der Geislinger Steige lag. Abgesehen davon brachte sie ihre Verwendung im schweren Güterzugverkehr vor Durchgangsgüterzügen durch ganz Deutschland, bis dies 2004 durch die verfügte Abstellung abrupt ein Ende fand; die neue Baureihe 152 trat ihre Nachfolge an.

Doch riskieren wir einen Blick auf die Statistik unten und zählen ein paar Fakten daraus auf:

  • Über einen Zeitraum von knapp sechzehn Jahren wurde sie seit 1957 in mehreren Serien gebaut, die durch äußere Merkmale erkennbar waren. Die erste Serie (001-041) hatte große Lampen mit integrierten Schlussleuchten und Lamellen-Lüftungsgitter der Bauart Schweiger, angeliefert wurde sie von April 1957 bis Juni 1958
  • Die nächste Serie, ebenfalls noch durchgehend mit Regenrinne, aber nun mit Doppellampen und Doppel-Düsen-Lüftungsgittern ausgeführt (042-127), folgte von Juli 1960 bis Oktober 1965. Zeitlich in mehreren Chargen. Das ist in der Grafik unten gut erkennbar
  • Die dritte Bauserie (128-155) von Juni 1967 bis Oktober 1969 erhielt Klatte-Lüftungsgitter, kleine Schienenräumer und die Vorbereitung auf Verschleiß-Pufferbohlen. Ab der 156 bis zur letztgebauten Ordnungsnummer 194 waren die Fensterrahmen in Weiß, die Schienenräumer wesentlich größer und schaufelartig ausgeführt. Die Maschinen mit diesen Merkmalen wurden von Januar 1972 bis März 1973 (156-194) ausgeliefert.
  • Die 150er mit der kürzesten Lebensdauer war die 069, mutmaßlich und letztlich infolge eines Schaltwerksbrandes nach nur 24,2 Jahren ausgemustert, während die 025 beinahe doppelt so lange, nämlich 46,1 Jahre dem Betriebsdienst zur Verfügung stand. Interessant ist, dass die jüngsten Maschinen ab der Ordnungsnummer 167 insgesamt die kürzesten Lebenszeiten hatten und der ersten Ausmusterungswelle Ende 1999 zum Opfer fielen.

Zu den angewandten Farbkonzepten:

  • Nie anders als Chromoxidgrün (bzw. zunächst im dunkleren Flaschengrün ihrer Anlieferung bis ungefähr Anfanfg der 1960er) blieben 37 (19 %) der Loks. Etwas mehr als die Hälfte, nämlich 103 (53 %) Stück kamen mit dem von zeitgenössischen Fotografen verachteten Ozeanblau/Beige in Berühung. Etwas mehr als ein Viertel 51 (26 %) fielen in den Farbtopf Orientrot und exakt 45 (23 %) Exemplare wurden vor ihrer Ausmusterung noch in Verkehrsort lackiert
  • Nicht weniger als 44,2 Jahre blieb 150 006-5 Cromoxidgrün und war damit die Lok, die dieses Farbschema am längsten trug. Mit ihrem Lack in Ozeanblau/Beige erschreckte 150 064-1 26,3 Jahre am längsten die Fotografen. Die erste 150er in Orientrot mit Schlabberlatz war die 150 128-7, die 13,2 Jahre damit umherfuhr. Interessant auch die letzte so lackierte Lok, die 150 168-3: über zwei Jahre später, als das Verkehrsrot eingeführt wurde, wurde sie als letzte Lok der Baureihe 150 in Orientrot lackiert
  • Beim Farbkonzept Verkehrsrot war die Präsenz nicht ganz so ausgedehnt, keine der so lackierten Loks erlebte die regulären acht Jahre nach ihrer Hauptuntersuchung. Nach durchschnittlich 4,5 Jahren wurden sie in meist ziemlich verschmutzem Verkehrsrot abgestellt. Die 150 157-6 war die erste in Verkehrsrot, die 150 067-7 war mit 6,0 Jahren die Lok, die als längste in Verkehrsrot unterwegs war. Nicht einmal 1½ Jahre kam Verkehrsrot zur Anwendung, dann war klar, dass die Baureihe 150 abgestellt und damit keine Hauptuntersuchung mehr bekommen würde

Weit ausführlicher hat Ulrich Budde die Bauartunterschiede der Baureihe 150🡽 beschrieben; seine Abhandlung ist mehr als eine Empfehlung wert!

Kurzsichtig ließ die Bahn AG alle Loks der Baureihe 150 verschrotten, um keinen Dritten, sprich konkurrierenden EVUs die Gelegenheit zu geben, die schweren Sechsachser zu erwerben. Nur die 150 186-5 in Verkehrsrot und die museal schön aufgearbeitete 150 091-7 sind erhalten geblieben. Die Folge war, dass die Bahnindustrie ihre neu produzierten Lokomotiven in großer Stückzahl an die mit der Bahn AG konkurrierenden EVUs lieferte bzw. vermietete.

Hinweise:
Beim Überfahren der Jahresangaben (z.B.  <29,3 Jahre> ) mit dem Mauszeiger wird die Dauer der Farbgebung eingeblendet!
Datenquellen: Eigene Aufzeichnungen und Bilder, revisionsdaten.de
Über Anregungen, Ergänzungen und Korrekturen freue ich mich. Alle Angaben ohne Gewähr!



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